A B C, das Mufflon steht im Schnee
Was machen eigentlich unsere Wildparktiere im Winter?
Immerhin hatten wir in Schwarzach in den vergangenen Wochen einige Zentimeter Schnee. Wer in dieser Zeit auf dem Wanderweg direkt neben der Wildparkhecke entlangspazierte, konnte die Bennett-Kängurus am Rande ihres Geheges in der weißen Pracht sitzen sehen. „Den Kängurus macht der Schnee nichts aus“, sagt Tierpfleger Martin Pfeil dazu. „Wir halten sie ja hier in Schwarzach, weil sie winterfest sind.“ Ebenso sieht es bei den Dromedaren, Ziegen, Schafen und Rindern aus: „Trockene Kälte ist für unsere Tiere kein Problem“, erklärt Martin Pfeil. „Nur nasse Kälte mögen die Tiere nicht. Aber das geht uns Menschen ja genauso. Wir wollen auch nicht im kalten Regen herumlaufen.“ Also bleiben die Tiere bei Regen im Stall.
Manche Tiere fühlen sich in der Kälte sogar wohler als bei warmem Wetter, zum Beispiel die Yaks. Ursprünglich wurde diese Tierrasse aus den hohen Himalayabergen gehalten. Das dichte Fell wird geschoren und zu Wolle verarbeitet, Milch und Fleisch dienen als Nahrungsgrundlage für die nepalesischen Bauern und selbst der Kot dient als Brennmaterial. Kein Wunder, dass die bis zu 3 Meter langen und 2 Meter hohen Hornträger mit ihrem dichten Fell die Winterkälte mehr lieben als die heißen deutschen Sommer!
Auch die Ziegen und einige Rinderrassen haben im Winter eine Zeit besonderer Aktivität, denn in den kalten Monaten werden die Jungtiere geboren. Bisher wuseln drei Zwergziegen und zwei Dahomey-Kälber in den Gehegen herum. Die Chinesischen Baumstreifenhörnchen schließlich lassen es sich auch in den Wintermonaten nicht nehmen, über die Drahtwände ihres Geheges zu huschen und nach Nüssen und Samen zu suchen.
Der Schwarzacher Wildpark ist aufgrund der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg derzeit geschlossen. Vermissen die Tiere die Besucher? „Anfangs haben beispielsweise die Ziegen auf Besucher gewartet und kamen an den Zaun gerannt, sobald sie Stimmen gehört haben“, sagt der Tierpfleger Martin Pfeil. „Mittlerweile haben sie sich daran gewöhnt, dass außer uns niemand kommt. Wir geben ihnen jetzt zusätzliches Futter, sodass sie nichts vermissen.“ In dieser Situation zeigt sich der Wert der Vergesellschaftung: Weil die Tiere in Gemeinschaften leben, teilweise auch mit verschiedenen Tierrassen, können sie sich miteinander beschäftigen und sind auf die Besucher nicht angewiesen. Dennoch hoffen nicht nur die treuen Stammgäste des Wildparks, dass sie bald wieder einen Besuch bei Dromedar, Zebra & Co. machen können!